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Petit Mars, Mas du Soleilla 2004, La Clape, Languedoc

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Der Wein, benannt nach im Languedoc beheimateten Schmetterlingen, wurde von den Schweizern Peter Wildbolz und Christa Derungs vinifiziert, die das Weingut seit 2002 aufbauen. Der Mas du Soleilla liegt auf der Halbinsel La Clape im Languedoc.

Ich weiß noch ziemlich genau, wann ich den ersten Wein aus der damals noch ziemlich neuen Unterappellation getrunken habe. Es war ein Wein vom Château Pech-Celeyran, einem Schloss, das einem Familienteil der St. Exupery gehört und dessen Basiswein zur Grundausstattung von Jacques’ Weindepot gehört, auch schon Anfang der 90er. Damals war ich dann irgendwann zum Sprachurlaub in Sète und bin auch ins La Clape gefahren. An die Weine vom Château Pech-Redon und Château Ricardelle erinnere ich mich noch und ich glaube, so viel mehr Qualität gab es noch gar nicht. Das hat sich sehr schnell innerhalb der 90er geändert und nun findet man hier einige der wichtigen Erzeuger, zu denen auch das Château de la Negly gehört, dessen Weine, speziell den Cuvée de la Falaise, ich weiterhin verehre, auch wenn er zunehmend weniger kantig ausfällt als früher. Ecken und Kanten sind eh so eine Sache. Aber dazu später.

Die Weinberge in diesem Teil des Languedoc bieten mit Schiefer, Mergel, Sandstein und Kalksandstein eine ziemliche Vielfalt und so hat der Wein entsprechende Grundlagen, komplex und interessant zu werden. Dazu kommt die Nähe zum Mittelmeer in Kombination mit Hitze, die Topografie schützt die Rebhänge gegen den teils rauhen Wind. Zwischen den Reben findet man die typischen Strauchheiden und Kräuter, die Garrigue, die man in diesen Weinen wiederfindet.

Die Weine des Mas du Soleilla finden allgemeine Anerkennung und so haben wir den Petit Mars beim Gocher Weinzyklus einem The Love Grass Shiraz von d'Arenberg gegenübergestellt. Das war für mich ausgesprochen interessant. Es war zwar schnell klar, woher welcher Wein stammt, das Thema war ja Alte Welt – Neue Welt, aber im La Clape hätte ich den Ursprung dieses Weines aus jungen Syrah-Reben und Garnache nicht vermutet.

Der Wein ist wunderbar gemacht. Harmonisch, weich und rund. Dunkle Beeren und Vanille prägen den Geschmack, leichte Würze kommt hinzu. Aber mir ist der Wein zu rund, zu perfekt ausgewogen, fast ein bisschen feminin, wenn ich das mal so sagen darf. Und dieses Adjektiv passt für mich nicht unbedingt zu einem Wein aus dieser Gegend. Das ist zu viel Garnache und zu wenig prägender Syrah.

Petit Mars, Mas du Soleilla 2004, La Clape, Languedoc, © Foto 2 und 3, Mas du Soleilla

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